Meine Erfahrung mit der Fuji X100V

22. Mai 2025

Fuji X100V Kamera auf einem Holztisch mit unscharfer grüner Pflanze im Hintergrund, natürliches Licht betont das Metall- und Ledergehäuse.

Ich weiß nicht, wie viele Kameras ich in den letzten Jahren in der Hand hatte, aber bei der Fuji X100V war es wirklich so: Im Geschäft angefasst & direkt verliebt. Davor hatte ich die Sony A7 (die Originale, Mark 1).

Warum Fuji? Und warum die X100V?

Klar, die Kamera ist gehypt, gerade durch TikTok, Instagram und Co. Zwischenzeitlich hätte ich sie gebraucht für mehr verkaufen können als ich für die neu bezahlt habe, aber das war nie eine Option für mich. Es gibt einen Grund dafür: Sie ist einfach richtig gut und es macht so viel Spaß mit ihr zu fotografieren, dass man das gar nicht in Geld „übersetzen“ kann.

Ich hab vorher schon gern mit 35mm an der Sony fotografiert, also hat mich die fest verbaute 23mm (also ungefähr 35mm Kleinbild) überhaupt nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: Die Limitierung macht’s für mich leichter, mich aufs Bild zu konzentrieren und nicht ständig am Objektiv rumzufummeln.

Mit der Fuji habe ich tatsächlich mit dem Pixelpeepen aufgehört. Mir geht’s mehr um das Gesamtbild, und die Stimmung. Das, was ein Foto beim Betrachter auslöst. Die X100V unterstützt das. Sie zwingt mich, kreativer zu sein, mit den Füßen zu zoomen und Motive bewusster zu suchen.

Luftaufnahme von Laboe: Blick vom Marine-Ehrenmal auf die Sandstrand-Landzunge, die in die Kieler Förde ragt. Eine junge Möwe auf dem Deck eines Alsterdampfers schluckt einen langen Fisch oder Aal, der noch zur Hälfte aus ihrem Schnabel hängt.

Immer dabei, nie im Weg

Egal, ob ich in Kiel an der Kiellinie unterwegs bin, irgendwo am Strand, auf Reisen mit meiner Freundin oder einfach in der Stadt: Die X100V ist fast immer dabei. Sie passt easy in die Jackentasche oder in den Rucksack, ist nicht schwer und zieht kaum Blicke auf sich. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Ab und zu werde ich trotzdem angesprochen, meistens von Leuten, die fragen: „Ist das eine Leica?“ Dann antworte ich gerne mit einem Augenzwinkern: „Leica für Arme.“
Und es ist tatsächlich so, das Retro-Design hat schon für den einen oder anderen Smalltalk gesorgt.

Leuchtturm Heidkate im Abendlicht, eine Person mit Stand-Up-Paddleboard steht auf dem Deich davor, im Vordergrund Dünengras.

So nutze ich die X100V (mein Setup)

Ich mache es mir einfach:

  • Auto ISO (Maximal ISO 800)
  • Automatische Verschlusszeit
  • Blende stelle ich manuell ein
  • RAW + JPEG
    Klar, die Fuji Recipes sind super für spontane Schnappschüsse oder wenn ich mal direkt was verschicken will. Aber ganz ehrlich: Ich bin halt so ein kleiner Kontrollfreak und will bei meinen Bildern am liebsten selbst bestimmen wie jeder Farbton und jeder Schatten am Ende aussieht. Deshalb landen die meisten RAWs doch noch in Lightroom. Ich verstehe total, warum die out-of-cam JPEGs so gefeiert werden, aber ich hab einfach Spaß daran selbst am Look zu schrauben. Außerdem ist die Bildbearbeitung mein liebster Schritt im Fotografieprozess.

Black Mist Filter & Ledergurt

Zubehör halte ich schlicht. Ich habe einen Black Mist 1/8 Filter drauf. Das macht das Bild ein bisschen softer, nimmt den digitalen Biss raus, gerade bei Lichtern. Den Effekt mag ich, vor allem abends oder wenn ich eine entspannte Stimmung haben will.
Mein Kameragurt? Ein Real Pull-Up Waxed Leather Strap von Hyperion, 135 cm. Ich fand den originalen Kameragurt von der X100V viel zu kurz und konnte die Kamera nur am Nacken tragen. So kann ich sie über Schulter tragen und trotzdem frei fotografieren.

Was fotografiere ich? Und warum so entspannt?

Hauptsächlich Cityscapes, würde ich sagen. Also Szenen in der Stadt, aber nicht diese klassischen Street-People-Sachen. Kiel, die Kiellinie, Strände, Stimmungen, interessante Lichtsituationen. Und natürlich immer, wenn ich mit meiner Freundin verreise. Die Kamera ist klein genug, dass sie nie stört, aber groß genug, dass man richtig fotografieren kann.

Ich fotografiere definitiv anders als früher mit der Sony. Es fühlt sich alles ungezwungener an. Weniger Technik, mehr Fotografie und das merkt man auch am Endergebnis.

Ein schmaler Sandpfad schlängelt sich durch mit Dünengras bewachsene Dünen in Heidkate unter einem sanft gefärbten Himmel.

Was ich an der X100V mag (und was nicht)

Positiv:

  • Sie ist klein, schick und fühlt sich top an.
  • Die Bildqualität ist klasse, besonders für so eine kleine Kamera.
  • Handling: Alle wichtigen Einstellungen direkt am Rad, kein Rumgesuche im Menü.
  • Super für Reisen und den Alltag. Unauffällig, aber trotzdem ein Hingucker für Kenner.
  • Kein Pixelpeeping mehr: Ich konzentriere mich auf das Bild, nicht auf die Technik.

Negativ:

  • Ein bisschen warm wird sie schon mal oben rechts, wenn ich länger viele Fotos mache. Stört mich aber nicht.
  • Kein Wechselobjektiv. Manchmal hätte ich doch Lust auf ein anderes Glas, vor allem auf Reisen. Das wäre dann wohl beim nächsten Kamerakauf das Argument für ein anderes Modell, aber Fuji bleibt gesetzt.
Panorama-Blick von oben auf die Bucht von Jale Beach in Südalbanien, mit türkisfarbenem Meer, Sandstrand und weißen Hotelanlagen an der Küste.

Würde ich die Kamera nochmal kaufen? Ja! Die X100V hat meinen Blick auf Fotografie echt verändert. Weg von Technik-Spielereien, hin zu Bildern, die einfach Spaß machen.

Wenn du Lust auf unkomplizierte, hochwertige Fotografie hast und das Retro-Feeling liebst, kann ich die X100V echt empfehlen. Sie ist nicht für jeden, aber sie passt zu mir… und vielleicht auch zu dir.

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